Das Lernzentrum

Ein Ort in der Schule, an dem SchülerInnen der Oberstufe die Möglichkeit haben sollen, „das Lernen selber in die Hand zu nehmen“, wie es in unserem Schulprogramm als Lernziel formuliert ist.
Ein Ort, an dem regelmäßig Unterricht mit selbstständig arbeitenden Gruppen stattfindet. Ein Ort, an dem die SchülerInnen selbständig aus Büchern, Zeitschriften und mit Hilfe des Computers (Internetzugang) Hausarbeiten, Referate, Facharbeiten zusammenstellen können.
Ein Ort, an dem sie während der Vertretungsstunden in Ruhe ohne Aufsicht von LehrerInnen ihre gestellten Aufgaben erledigen können. (Eine Maßnahme, gefordert von der Schulaufsicht). Ein Ort am Willy-Brandt-Gymnasium, der aus vier Räumen besteht: einem Computerarbeitsraum
mit 8 und einem Konferenztisch mit 12 Arbeitsplätzen, zwei Bibliotheksräumen mit insgesamt 16 bis 20 Arbeitsplätzen, einem Eingangsbereich mit Schreibtisch und Computer für die Aufsicht. Lehrer und Lehrerinnen sollen in der Oberstufe als Wissensvermittler stärker in den Hintergrund treten, denn auch im späteren Leben – nach der Schule – wird es Lehrer, wie wir sie in der Schule finden, nicht mehr geben. Hier sei an Seneca erinnert, der den folgenden Satz geprägt hat „nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir“.
Unsere Gesellschaft fordert heute, mehr noch als früher, dass man ein „Leben lang lernen“ muss. Einen Beruf, den man nach der Schule erlernt hat, wird man nicht unbedingt sein Leben lang ausüben, bzw. selbst wenn man diesen Beruf ein Leben lang ausübt, werden so viele Veränderungen auftreten, dass man auch in diesem Beruf immer wieder Neues lernen muss. Das bedeutet, dass die Schüler und Schülerinnen dazu angeleitet werden müssen, wie in unserem Schulprogramm festgelegt, das „Lernen selber in die Hand zu nehmen“. Wir fangen mit dieser Anleitung nun nicht erst in der Oberstufe an, sondern das Lernzentrum fügt sich in dieses Programm als weiterer Baustein ein, der unseren SchülerInnen in allen Jahrgangsstufen nahe gebracht wird.

Um zu gewährleisten, dass die SchülerInnen das Lernzentrum effektiv nutzen können, führen wir in der Jgst. 9 eine zweitägige Einführung zur Recherche mit digitalen und traditionellen Medien durch. Hier lernen die SchülerInnen am Bespiel eines Themas, das ihnen willkürlich zugeteilt wird und das sie ausarbeiten müssen, wie man die Möglichkeiten, die das Lernzentrum bietet, nutzen kann. Außerdem erfahren sie, wie auch die Möglichkeiten der örtlichen Bücherei genutzt werden können, um für Referatsthemen Material zusammenzustellen. Über das Internet erhalten die SchülerInnen außerdem die Möglichkeit den Katalog dieser Bücherei zu benutzen. Schüler und Schülerinnen sollen selbständig, allein oder in kleinen Gruppen, hier die Möglichkeit haben zu arbeiten, sei es für den Unterricht, für die in der Oberstufe vorgeschriebenen Facharbeit, für Referate und nicht zuletzt für die Hausaufgaben.
Ein weiterer Aspekt tritt noch hinzu: Unterrichtsstunden, in denen der Lehrer aus den unterschiedlichsten Gründen heraus nicht anwesend sein kann, dürfen nicht mehr einfach ausfallen. Die SchülerInnen müssen dann die Gelegenheit haben, gestellte Aufgaben selbständig zu erarbeiten. Das konnten sie bislang nur im betreffenden Klassenraum ohne zusätzliches Material; hier nun ist ein Ort, an dem sie diese Aufgaben erledigen können. Soll dieses Lernzentrum auch in Zukunft auf dem neuesten Stand bleiben, sind wir weiterhin auf vielseitige Unterstützung angewiesen und müssen auch selber dafür Sorge tragen, Computer, Software und Bücherei „aktuell“ zu halten. Eine Aufsicht ist ebenso unerlässlich. Sie wird von Müttern, SchülerInnen, KollegInnen und einem Praktikanten gewährleistet, sodass die Räumlichkeiten nun zwischen 8.00 Uhr und 15.00 Uhr geöffnet sein können.