Politische Lyrik (10a)

von Sascha LippkeAktuelles, Deutsch0 Kommentare

In unserer Unterrichtsreihe zur politischen Lyrik haben wir uns mit vielen Gedichten beschäftigt. Diese haben sich auf politische Probleme der Vergangenheit bezogen. Nun wollten wir unserer Kreativität in Form einer Gedichtwerkstatt freien Lauf lassen und haben selbst Gedichte zu aktuellen politischen oder persönlichen Themen verfasst. Durch die vorherige Unterrichtsreihe hatten wir ein gutes Grundwissen und konnten viel experimentieren. Von unterschiedlichen Reimen bis hin zu sprachlichen Bildern ist alles vertreten. Nun möchten wir Ihnen und euch eine Auswahl unserer Gedichte präsentieren.

Viel Spaß beim Lesen wünscht
die Klasse 10a

Neue Welten

Einst Stapel von Akten, nun Wolken so klar,

werden schnell verarbeitet innerhalb eines Jahrs.

Informationen fliegen schnell durch die Welt,

doch in einem unsichtbaren Feld.

Maschinen erwachen, lernen und denken

und geben den Menschen neue Zeiten zu verschenken.

Doch die Zeiten, wie werden sie genutzt?

Bildschirme flimmern, Augen müde,

in der virtuellen Form, wo Wahrheit verblühte.

Auch Arbeit und Zeit verschimmern hier,

stets erreichbar, kein Ende in Sicht, kein Wir!

Ein Klick, ein Scroll, endloses Streben,

so verliert sich der Mensch im digitalen Leben.

Freundschaften flüchtig, Gefühle nur Schein,

getrennt durch ein Glas, einsam allein.

Arzu

Ohne Titel

Die Einen, mit lautem Ton,

bringen oft Angst und Illusion.

Sie versprechen viel, doch bleiben leer

Und machen das Leben manchmal schwer.

Heimat, Tradition, das ist ihr Lied,

doch was dahintersteckt, bleibt meist verdeckt.

Mit harten Worten spalten sie uns entzwei,

verderben die Harmonie und bringen Probleme herbei.

Viele folgen, fühlen sich allein,

erregen Aufmerksamkeit, das kann nicht sein!

Nur gemeinsam, Hand in Hand,

schaffen wir ein starkes Land.

Mit Vielfalt und Respekt als Ziel

macht unser Miteinander viel.

Marvin

Tod der Erde

Früher war alles grün und lebendig,

aber lange ist die Natur wohl nicht mehr beständig.

Denn heute ist alles grau und leer,

Und den Tieren fällt das Überleben schwer.

Jeden Tag wird sie erneut verletzt,

mit Blut von tausenden Bäumen und Tieren benetzt.

Wo früher Wiesen und Wälder waren,

stehen heute unsere dunklen Städte mit ihren Menschenscharen.

Schuld an diesem Massensterben

sind wir, weil wir ständig alles verderben,

weil wir aus unserer Gier heraus

nur haben wollen, doch bald schon ist es aus.

Die Belastung auf die Erde wächst,

und weil niemand mehr die Natur schätzt,

werden wir alle bald verdampfen ohne Halt,

wie Wasser auf heißem Asphalt.

Wenn ihr das nicht erleben wollt, wisst ihr was ihr tun sollt,

nehmt eure Gier und Wünsche zurück

und denkt erst an die Erde,

zumindest ein kleines Stück.

Lena

Der Klimawandel

Die Sonne brennt am Himmelszelt,

der Wald steht still, die Erde schwitzt.

Gletscher schmelzen, das Eis zerschellt,

die Natur schreit, doch niemand was unternimmt.

Die Fluten steigen, das Land ertrinkt,

die Winde toben, der Sturm ist wild.

Die Menschheit fragt sich, was hier geschieht.

Die Pole schmelzen, die Arten verschwinden,

die Wüsten wachsen, die Erde stirbt.

Der Klimawandel – er lässt uns nicht finden

eine Lösung, bevor alles zerbricht.

Doch Hoffnung lebt in jedem von uns,

wir müssen handeln, das Klima bewahren.

Mit kleinen Schritten, großem Vertrauen,

können wir die Zukunft noch retten.

                                                           Shawn

Die Inflation

Die Börse lacht, der Bürger weint.

Es ist ein Schatten, der sich nicht verneint.

Alles wird teurer, der Alltag wird zur schweren Last,

es ist wie ein Traum, den man selbst erfasst.

Das kann so nicht weitergeh´n,

wir werden es nicht lange übersteh´n,

protestiert dagegen,

um die Börse zu überreden.

Die Politiker ändern nichts, wie gewohnt,

wir werden vom wahren Leben nur verschont.

Um diesem Treiben Einhalt zu gebieten,

müssen wir etwas dagegen anbieten.

Darius

Volle Tüten

Geld kauft uns Freude, kauft uns Zeit,

Doch wahres Glück? Das bleibt uns weit.

Kaufhäuser so groß wie der Wille nach mehr,

Da suchen Menschen Glück und Schein

Und kaufen ein, um glücklich zu sein.

Glücksgefühle zum halben Preis,

Die Regale voll, das Herz bleibt leer.

Der Hunger wächst zu sehr.

Der Überfluss in jedem Raum,

Erstickte Träume rauben den Traum.

Im Übermaß

Da liegt die Qual,

Die Seelen dürsten nach Ideal.

Im Konsumrausch, so laut und schnell,

verlieren wir, was wirklich zählt.

So stellen wir uns die Frage am heutigen Tage,

Nehmen wir sie mit unter die Erde

Die vollen Tüten?

Sude

Eine Freundschaft neigt sich dem Ende

Einst waren wir unzertrennlich, wie Tag und Nacht.

Wir haben gelacht, geweint und uns Mut gemacht.

Doch lautlos und schleichend zerbrach unser Band,

wie Sand in meinen Fingern fließt´s durch die Hand.

Missverständnisse wuchsen immer mehr,

genauso wie Worte, sie trafen mich nicht mehr.

Wo Wärme war, ist jetzt die Kälte da.

Und unsere Freundschaft?

Sie ging mir doch so nah.

Die Zeit, die verging, nahm das Lächeln mir fort,

verblasst sind die Bilder an jedem Ort.

Erinnerungen tragen den bittersüßen Schmerz,

von einer Freundschaft, die endet, tief im Herz.

Hannah

Du, Du Selbst

Seine Schönheit zu finden

ist schwer,

seine Schönheit zu verlieren

ist federleicht.

Wieso sich selber finden,

wenn Menschen, wie Wölfe auf ihr Fleisch, gierig warten

dein Herz dir zu entreißen?

Wieso sich trauen aufzublühen,

wenn die Menschen mit ihren großen Füßen

auf dich einstampfen?

Lass die Wölfe

dich nicht verschlingen,

sondern erstrahle

als übergroße schöne Blüte!

Mira

Krieg in der Welt

Menschen sterben, Gebäude fallen,

alles, was man hört: Lautes Knallen.

Das Feuer tobt und die Hoffnung zerbricht.

Er wird immer dunkler, der Himmel ohne Licht.

Menschen sterben, Gebäude fallen,

vor Angst und Furcht die Kinder weinen.

Ihre Träume vergehen, haben sie das verdient?

Ein kurzes Leben voll mit Krieg.

Menschen sterben, Gebäude fallen,

doch selbst in der tiefsten Dunkelheit

glimmt ein Licht, das Hoffnung verleiht –

Dank der Mutigen, die für den Frieden kämpfen.

Joshua

Nichts mehr da

Es ist soweit, ich gehe hinaus, ich suche, Bäume, Gräser, alles, was grün.

Doch ich vergaß: Die Bäume verrottet, die Gräser vergangen, umsonst meine Mühen.

Ist es Rauch? Ist das frische Luft? Wo ist meine Hand?

Es ist dunkel, sodass der Himmel verschwand.

Es ist soweit, ich suche das Meer, so schön klar und leer.

Doch ich vergaß: Der Müll, das Plastik, die Menschen, leer ist nicht mehr.

Nun suche ich Berge mit Schnee oben drauf.

Doch ich fand Berge ohne das weiße Pulver, es war nur Asche der Industrie.

Ich mache mich wieder auf.

Es ist soweit, als letztes die Tiere, viele sollen es sein, groß und klein.

Doch weit und breit nur der Tod, kein Tier mehr in Not.

Ich kehre heim, hier will ich nicht sein.

Ich kann erzählen, was ich sah.

Ich sage: „Nichts mehr da.“

Lennox

Artikel 1-30

Menschenrechte sind uns wertvoll und klar,

sie schützen die Freiheit, sind für alle da.

Gleichheit für jeden, ob groß oder klein,

die Würde des Menschen soll Priorität sein.

Keiner soll leiden unter Armut und Schmerz,

für Frieden braucht man Herz.

Die Stimme der Schwachen soll niemals verstummen,

Gerechtigkeit siegt, wenn wir zusammenkommen.

Respekt für den Nächsten ist unser Ziel,

dafür, dass niemand leidet, kämpfen wir viel.

Nun hört die Stimmen der Schwachen laut,

alles wird besser, wenn man aufeinander vertraut.

Destiny