Schülerinnen der 8c erneut Landessieger beim Junior.ING Schülerwettbewerb

von Hans-Jürgen EntingAktuelles0 Kommentare

OER-ERKENSCHWICK Die Gymnasiastinnen Hermine Frerichs, Tharmika Sivayogarajah, Clara Könen, Tia Demski und Sila Sali haben eine Brücke gebaut – aus Papier. Und die „trägt“ das Quintett bis nach Berlin.

Fahren als erfolgreiche Brückenbauerinnen zur Endausscheidung nach Berlin: (v.l.) Hermine Frerichs, Tharmika Sivayogarajah, Clara Könen, Tia Demski und Sila Sali. Foto: ANDREAS KALTHOF. Aus: Stimberg Zeitung, 19.05.2018

Denn die Schülerinnen haben den landesweiten Statik-Wettbewerb der NRW-Ingenieurskammer gewonnen und sich somit für das Bundesfinale qualifiziert. „100 Arbeitsstunden haben wir gebraucht, bis die Brücke fertig war“, erzählt Sila Sali nach der Siegerehrung in Gelsenkirchen. In die Konstruktion aus Papier ist nicht nur viel Klebstoff, sondern zuvor vor allem Gehirnschmalz geflossen. Am Ende entstand ein 80 Zentimeter langes Tragwerk mit einem Gewicht von nur 390 Gramm, das in seiner Mitte mehr als ein Kilo Gewicht tragen kann.

„Das ist eine mehr als respektable Leistung“, sagt Marco Kolloczek. Der Bauingenieur ist der Vater von Tia und hat die Mädchen zusammen mit ihrer Klassenlehrerin Julia Vürböck während der Projektphase begleitet. „Denn solch ein Projekt ist weit mehr als die sture Anwendung von Mathematik und Physik. Es geht am Ende auch um die Dokumentation und die Präsentation des Arbeitsergebnisses“, sagt Kolloczek. Auch da konnten die Achtklässlerinnen des Willy-Brandt-Gymnasiums beim Landesfinale punkten. Die landeten nicht nur auf Platz eins, sondern erhielten auch noch einen Sonderpreis. Mit dem in der Tasche starten die Mädchen nun am 8. Juni in die Hauptstadt und können dort nach 2017 schon zum zweiten Mal Bundessieger werden.

Und die Nachwuchs-Brückeningenieurinnen haben auch einen klaren Blick für die Probleme in ihrer Heimatregion. Denn: In Oer wurde die Holzbrücke über der Recklinghäuser Straße abgebaut und soll erst im kommenden Jahr erneuert werden. Und in Ahsen soll es gar zehn Jahre bis zu einer neuen Lippebrücke dauern. „Wir haben dem Kreis schon unsere Hilfe angeboten“, sagt Marco Kolloczek. Kreis-Sprecher Jochem Manz gratuliert den Mädchen zum Landestitel, winkt aber ansonsten ab: „Das geht leider aus vergaberechtlichen Gründen nicht.“

Quelle: Bericht von Jörg Müller, Redaktion OE, erschienen in der Stimbergzeitung am 19.05.2018