Weihnachtskonzert 2017

von Christoph BruecknerAktuelles0 Kommentare

– „Vertraute Insel Weihnachtskonzert“ –

Auf diese Weise wird im Lied Wenn ich an Weihnachten denk‘ das anstehende Weihnachtsfest beschrieben. Das gleiche kann man wohl auch von den Weihnachtskonzerten des WBG sagen. Die Konzerte sind für die Zuhörer vertraute Inseln der Erholung in der doch manchmal recht turbulenten Zeit vor den Ferien. Für die musikalisch Involvierten sind die Abende zwar sicher keine Erholungsinseln, aber doch liebgewonnene Inseln der gemeinsamen Freude am Musizieren. Diese Freude wurde auch dieses Jahr in den Beiträgen der vielen verschiedenen Gruppen überdeutlich.

Das Orchester unter der Leitung von Laura Biermann begann den Abend in der vollbesetzten Dorfkirche in Essel beschwingt mit einer Instrumentalversion des Gospelsongs Mary had a Baby. Die sich anschließende Darbietung verschiedener Melodien aus dem Zeichentrick-Klassiker Die Schöne und das Biest stellte unter Beweis, dass der WBG-Klangkörper auch schwierigen Rhythmuswechseln gewachsen ist. Das vom E-Piano getragene tiefe Biest-Motiv kontrastierte gelungen mit der von den drei Querflöten wunderschön verkörperten Belle. Den Abschluss bildete – wie passend – die Instrumentalversion des Liedes Sei hier Gast.

Der Schüler-/Elternchor „Secco“ hätte in diesem Jahr aufgrund der zahlreichen krankheitsbedingten Ausfälle auch als „Prosecco piccolo“ auftreten können, so die Leiterin des Ensembles Dr. Alexia Benthaus. Die dezimierte Besetzung tat dem gelungenen Auftritt jedoch keinen Abbruch. Secco ließ unter anderem durch interessante Dynamikwechsel (Es ist für uns eine Zeit angekommen) und unterhaltsame Wechselgesänge von Kindern und Erwachsenen (Wenn ich an Weihnachten denk‘) aufhorchen.

Es folgte der Mittelstufenchor unter der Leitung von Herrn Lippke, der dieses Jahr zum ersten Mal die Gesamtverantwortung für die Weihnachtskonzerte innehatte. Viele schöne Solopartien verliehen den Liedern Open Up My Heart und Christmas (Baby Please Come Home) eine individuelle Note. Mit dem irischen Kunstlied Down by the Salley Gardens schlug der ebenfalls von Herrn Lippke betreute Vokalpraktische Kurs im Anschluss wehmütig schöne Töne an. Einen interessanten Kontrapunkt setzten die Oberstufenschüler dazu mit einem a cappella Mashup von Bruno Mars.

Einen hochkarätigen Soloauftritt absolvierte wie in den letzten Jahren Clara Könen mit ihrer Harfe. Unsere musikalische Ausnahmekönnerin entführte das Publikum in die fabelhafte Welt der Amélie mit dem Lied Comtine d’un autre été aus dem gleichnamigen Film. Das zweite Stück River Flows in You spielte Klara nicht minder fabelhaft. Der Auftritt von Clara Könen ist jedes Mal etwas ganz Besonderes!

Kontrastreich ging es beim Auftritt des großen Oberstufenchors zu. Nach dem Gospelklassiker Amen sangen die Schülerinnen und Schüler John Rutters wunderschönes, feierliches Lied Look at the World.

Ihren Schulkonzert-Einstand gab danach die Schulband Broken Stereos, die sich aus Schülerinnen und Schülern der 9. Klasse zusammensetzt und von Herrn Hellmons betreut wird. Die Band hatte die Schule schon auf dem Schulfest im Sommer begeistert. Auch an diesem Abend waren sie mit den Weihnachts-Evergreens All I want for Christmas und Feliz Navidad eine große Bereicherung. Wir hoffen auf mehr in den nächsten Jahren!

Der sich anschließende Auftritt unserer I Dolci stellte eindrucksvoll unter Beweis mit wie viel Herzblut sich Willi Gertz auch nach seiner Pensionierung für die Musik an unserer Schule engagiert. Die aktuelle Besetzung mit insgesamt zehn Schülerinnen verzauberte das Publikum mit den Liedern White Winter Hymnal und God Rest Ye Merry Gentlemen. Den bekannten Pop-Klassiker I Can’t Help Falling In Love präsentierten die Mädchen in überraschender Form. In einer kurzen Einführung sprach Willi Gertz davon, dass für diese Version eigentlich „Hörerfahrung erforderlich“ sei, da in dieser Fassung eine „Emanzipation der Dissonanz“ stattfinde. Tatsächlich veränderte die Bearbeitung den eigentlich seichten Popsong total – nicht zum Schlechteren wohlgemerkt! Obwohl einige der I Dolci Sängerinnen noch nicht lange in der Formation singen, können sie bereits ein vielstimmiges und harmonisch komplexes Stück zur Aufführung bringen. Das nennt man wohl steile Lernprogression! Wir freuen uns auf all das, womit uns dieses junge I Dolci in den nächsten Jahren überraschen wird.

Überraschungen hatte auch das von Stefan Burchhardt geleitete Vokal-Ensemble im Repertoire. Stille Nacht wurde in englischer Sprache, vielstimmig und harmonisch aufgefrischt präsentiert. Und das uralte Adventslied Veni, Veni, Emmanuel wurde in einer wunderschönen Fassung von Zoltán Kodály vorgetragen, das an gregorianischen Gesang erinnerte.

Den Abschluss des Konzerts bildete der stimmgewaltige Vortrag des Liedes O Come, All Ye Faithful durch Vokal-Ensemble und Oberstufenchor. Fast der gesamte Chorraum der Kirche wurde durch die Sängerschar des WBG in Anspruch genommen und machte so seinem Namen alle Ehre. Und natürlich durfte auch das gemeinsame Singen von Tochter Zion zum Ende nicht fehlen.

Lang anhaltender Applaus belohnte die Beteiligten, nachdem der letzte Ton verhallt war.

Es war herrlich schön auf der vertrauten Insel!

Christoph Brückner