Das Fach kommt, wie der merkwürdige Doppelname schon andeutet, in verschiedener Gestalt, genauer gesagt dreimal, im Gymnasium vor. Einmal als Fach Politik in den Klassen sechs, acht und neun, dann als Beitrag zum Fach Gesellschaftswissenschaften im Differenzierungsbereich der Klassen neun und zehn und schließlich als das Oberstufenfach Sozialwissenschaften, das wir bei uns mit einer Schwerpunktsetzung als Sozialwissenschaften/Wirtschaft unterrichten. Das Fach hat drei Teil-Wissenschaften als Bezugswissenschaften: Soziologie, Ökonomie und Politologie.
Es geht also um Themen und entsprechendes Wissen aus folgenden fundamentalen gesellschaftlichen Bereichen, deren Bedeutung sicher unmittelbar einleuchtet, nicht erst seit der Klage, es fehle den Schülerinnen und Schülern heute an wirtschaftlichem Grundwissen:
Marktwirtschaft: Wie gelingt das Wechselspiel von Produktion und Konsum, was bestimmt den Preis, wie entstehen Preissteigerungen, was beeinflusst unsere Kaufentscheidungen etwa für diese Jeans und keine andere Wirtschaftspolitik: Wer steuert die Wirtschaft? Die Politik, die Unternehmen oder niemand?
Individuum, Gruppe und Institution: Wie lernen wir mit unterschiedlichen Erwartungen, die an uns gestellt werden, klar zu kommen? Wenn wir in die Gesellschaft hineinwachsen und sie uns bestimmt, wie können wir dann lernen, sie zu verändern?
Gesellschaftsstrukturen und sozialer Wandel: Wie verändert sich unsere Gesellschaft, die Art des Arbeitens, die Kommunikation (Internet) und die Mitbestimmungsmöglichkeiten Politische Strukturen und Prozesse in Deutschland: Was können wir tun, um politisch mitzuwirken? Wählen gehen oder lieber nicht wählen oder in einer Bürgerinitiative mitarbeiten?
Globale politische Strukturen und Prozesse: Können wir politische und wirtschaftliche Veränderungen bei uns verstehen, ohne sie weltweit zu sehen? Wie bestimmt z.B. der tropische Regenwald unser Klima? Und: Wie beeinflusst unsere Art zu leben und zu wirtschaften den tropischen Regenwald?
Ein wesentliches Kennzeichen des Unterrichtes in diesem Fach ist das Prinzip der Kontroverse. Die Themen und Fragestellungen, die in den Unterricht Eingang finden, werden stets von beiden oder wenn es mehr sind: von allen Seiten betrachtet. Dies ermöglicht, kritisch und begründet einen eigenen Standpunkt zu finden. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich argumentativ mit anderen Meinungen auseinander und übernehmen diese ggf. in einer kontroversen Diskussion. Dies ermöglicht, sich in andere hineinzuversetzen und somit den kritischen Dialog.
Ein weiteres Kennzeichen ist, dass es immer auch um die Aktivierung der Schülerinnen und Schüler zur kritischen Teilnahme am gesellschaftlichen Geschehen geht. So haben die Richtlinien für den Politikunterricht wohl als erste die klare Zielbestimmung eingeführt, dass es in allen Bereichen stets um Fähigkeit und Bereitschaft der Schülerinnen und Schüler geht.
Methodisch sind ein besonderes Kennzeichen des Faches neben der Arbeit an den verschiedensten Textformen, von polemischer politischer Rede bis zu wissenschaftlichen Sachtexten, vor allem auch die aktivierenden Methoden von Streitgesprächen, Pro-und Kontra Diskussionen usw. und Simulationen, also Rollen- und Planspielen.
Vereinbarungen der Fachkonferenz Politik
- Schulinternes Curriculum WiPo 10er
- Schulinternes Curriculum WiPo 9er
- Schulinternes Curriculum WiPo Klasse 8
- Schulinternes Curriculum WiPo Klasse 7
- Schulinternes Curriculum WiPo Klasse 6
- Schulinterner Lehrplan EF
- SoWi Lehrplan Q-Phase (Lk+Gk)
- Vorstellung Fach SoWi in der Sek II für Jg.10 (04.03.24)
Kostprobe aus dem Unterricht:
Schülerinnen der 6a reflektieren die Notwendigkeit und Umsetzung nachhaltigen Handelns