Philosophie/PP

Was ist Philosophie?

Das Wort „Philosophie“ stammt von griech. „philos“ (= Freund) und „sophia“ (= Weisheit/Wissen) und bedeutet „Freund/in der Weisheit, des Wissens“ zu sein. Dies heißt jedoch nicht, Wissen zu ‚haben‘, sondern danach zu suchen, weiter zu fragen. Philosophieren beginnt mit dem Staunen, dem Zweifeln und den Fragen, die sich in existentiellen Lebenssituationen stellen. Beispielsweise fragt ein/e Philosoph/in bei Alltagsfragen weiter: über ‚Wie spät ist es?‘ hinaus wird sie/er grundsätzlicher fragen: ‚Was ist überhaupt Zeit?‘…. Philosophisches Denken eröffnet neue Perspektiven!

Praktische Philosophie (Sek. I)

Das Fach Praktische Philosophie wird am Willy-Brandt-Gymnasium in der Sekundarstufe I ab der Jahrgangsstufe 5 angeboten. Damit wird Schülerinnen und Schülern, die konfessionslos sind oder einer Religion angehören, für die kein Religionsunterricht angeboten wird, oder die sich vom Religionsunterricht abgemeldet haben, eine philosophische Möglichkeit eröffnet, sich mit Sinn-, Lebens- und Wertfragen auseinander zu setzen.

Ziel des Unterrichts ist die Praxis des Philosophierens, wobei die Ausbildung der eigenen Urteilsfähigkeit ebenso zentral ist wie die Förderung von Empathie, d.h. es geht sowohl um die Ausbildung kognitiver als auch emotionaler Kompetenzen. Ausgehend von lebensweltlichen und schülernahen Bezügen werden die Schülerinnen und Schüler motiviert, eigene Sinnfragen zu stellen, verschiedene Perspektiven einzunehmen und zu reflektieren, selbstbestimmt zu denken sowie verantwortungsvoll und tolerant zu handeln. Im Sinne des schulischen Bildungs- und Erziehungsauftrages regt das Fach Praktische Philosophie die Identitätsentwicklung der Schülerinnen und Schüler an.

Was ist „praktisch“ an der Praktischen Philosophie? Wie im Fach Philosophie (in der Oberstufe) geht es im Fach Praktische Philosophie zwar auch darum, theoretische Einsichten zu gewinnen, diese werden jedoch in besonderer Weise  aus der lebensweltlichen Praxis heraus entwickelt und sie sollen auf die individuelle Lebenspraxis und das gesellschaftliche Miteinander zurückwirken.

Inhaltlich strukturiert sich das Fach Praktische Philosophie in folgende Fragenkreise:

  1. Die Frage nach dem Selbst
  2. Die Frage nach dem Anderen
  3. Die Frage nach dem guten Handeln
  4. Die Frage nach Recht, Staat und Wirtschaft
  5. Die Frage nach Natur, Kultur und Technik
  6. Die Fragen nach Wahrheit, Wirklichkeit und Medien
  7. Die Frage nach Ursprung, Zukunft und Sinn.

Lehrwerk des Fachunterrichts ist die Lehrbuchreihe ‚philopraktisch‘ aus dem Buchner-Verlag.

Philosophie (Sek. II)

In der Oberstufe ist es möglich, Philosophie als Abiturfach zu wählen. Die Facharbeit in der Qualifikationsphase kann auch im Fach Philosophie geschrieben werden.

Nach der Einführungsphase, die mit philosophischen Themen vertraut macht, werden folgende Themenbereiche in der Qualifikationsphase behandelt: Ethik, Anthropologie, Staatsphilosophie und Erkenntnis-/Wissenschaftstheorie. Ausgehend von lebensweltlich-schülerorientierten Anknüpfungspunkten geht es um grundsätzliche Fragen des Seins, z.B.

 „Was kann ich wissen?, Was darf ich hoffen?, Was soll ich tun? Was ist der Mensch?“ (Immanuel Kant) sowie: Was heißt es ein gutes, glückliches Leben zu führen? Was ist überhaupt Glück? Was ist Identität? Was ist Gerechtigkeit? Gibt es Erkenntnis und wovon geht sie aus? …

In Auseinandersetzung mit Texten von verschiedenen Philosophinnen und Philosophen (z.B. Platon, Aristoteles, René Descartes, Hannah Arendt, David Hume) ist es im Philosophieunterricht zentral, selbst zu denken, sich vernünftig-argumentativ mit bestimmten Positionen auseinanderzusetzen und eine eigene Position zu entwickeln. Philosophieren meint im übertragenen Sinn „den Mut, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen“ (s. Kants Votum „Sapere aude!“). Dementsprechend setzt sich das Fach in besonderer Weise zum Ziel, die Urteilsfähigkeit und Argumentationskompetenz zu fördern. Schülerinnen und Schüler lernen, weiter zu fragen und Bestehendes in Frage zu stellen, sich selbst und anderes zu reflektieren und philosophisch zu denken.

Methoden des Philosophieunterrichts sind beispielsweise das Gedankenexperiment, Debatten, Rollenspiele, Bild- und Filmanalysen, Textanalysen, Strukturlegetechnik etc. Projekte, wie z.B. die Entwicklung einer Ausstellung, ermöglichen eine vertiefte Auseinandersetzung mit philosophischen Themen.

Außerschulische Lernorte bilden wichtige Bezugspunkte des Unterrichts, etwa der Besuch des Hinduistischen Tempels in Hamm im Rahmen der Unterrichtsreihe zum Thema „Ethische Grundsätze in Religionen“. Bei dieser Exkursion lernen die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 zum Beispiel individuelle Werthaltungen zu reflektieren und diese mit Werthaltungen einer anderen Weltanschauung zu vergleichen sowie tolerant damit umzugehen.

Der Wettbewerb „Philosophischer Essay“ bietet interessierten und besonders begabten Schülerinnen und Schülern jährlich die Gelegenheit, eigene Gedanken und Auffassungen selbstständig zu entwickeln und in einem Essay darzulegen. Wer sich vorab schon einmal darüber informieren will, findet unter folgendem Link weitere Informationen:

https://www.phil-essay.de/

Lehrwerk der Oberstufe ist die Reihe ‚philo‘ für die Einführungs- und Qualifikationsphase aus dem Buchner-Verlag.

Vereinbarungen der Fachkonferenz Philosophie

Sekundarsstufe I (Praktische Philosophie)

Sekundarstufe II (Philosophie)