Beratung und Unterstützung

Beratung und Unterstützung am Willy-Brandt-Gymnasium

HIER geht’s zum Beratungskonzept des WBG.

Der Klassenlehrer und die Fachlehrer, die in einer Klasse unterrichten, sehen es als ihre besondere Aufgabe an, die Schüler/innen von Anfang an in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu begleiten. Im Unterricht, im außerunterrichtlichen Schulleben (z.B. Projekttage, Spiel- und Sportfeste, Klassenausflüge) und in persönlichen Gesprächen stehen sie den Schülern als Zuhörer und Berater zur Verfügung. Sie sind es, die die Schüler täglich beobachten und Veränderungen im Verhalten frühzeitig entdecken können.

Bei Störungen, Schulproblemen oder privaten Belastungssituationen bieten die Lehrer Schülern und Eltern Beratung und Unterstützung an. In pädagogischen Konferenzen thematisieren sie die Probleme des Schülers und suchen nach passenden Lösungen und Interventionsmaßnahmen im schulischen Rahmen. Gegebenenfalls kooperieren sie mit anderen pädagogischen und psychologischen Institutionen.

Neben dieser allgemeinen Beratung gibt es besondere Beratungsbereiche wie z.B. Schullaufbahnberatung, Berufs- und Studienwahlberatung, Beratung für Suchtvorbeugung, Förderung besonderer Begabungen und Beratung durch die SV-Lehrer.

Zur Ergänzung und Intensivierung der Beratungstätigkeit der Lehrer/Innen gibt es an unserer Schule von Beginn an die Einrichtung des Beratungslehrers. Voraussetzung für die Tätigkeit ist eine „nachgewiesene Beratungskompetenz“.

Um Ihnen die Suche nach dem richtigen Ansprechpartner für Ihr Beratungsanliegen zu erleichtern, haben wir eine Übersicht der Beratungswege am WBG angelegt.

Beratung bei Lern-, Verhaltens- und Erziehungsschwierigkeiten und anderen persönlichen Problemen

Das Beratungsangebot in diesem Bereich richtet sich an einzelne Schüler, Erziehungsberechtigte und Lehrer sowie an Schülergruppen und Klassen. Es bietet Hilfe sowohl bei der Bewältigung individueller Probleme, wie Lernschwierigkeiten, Verhaltensstörungen, Störungen im Sozialverhalten, Konflikte im persönlichen Bereich, psychischer Probleme als auch bei der Lösung sozialer Probleme und Konflikte in Klassen wie z.B. Mobbing.

Berater an unserer Schule

  • Andreas Pleyer (Systemischer Berater)
  • Constantin Hellmons (Berater für Suchtvorbeugung)
  • Veronika Neitzel

 Die Beratung beinhaltet folgende Angebote:

  • Einzelberatung bei Lern- und/oder Verhaltensproblemen u.a. Störungen (Beratungsgespräch für Schüler, Eltern und Lehrer)
  • Verhaltenstraining in Zusammenarbeit mit den Fachlehrern und Eltern (z.B. Prüfungsangst, Störverhalten im Unterricht, Konzentrationsstörungen etc.)
  • Information über Beratungsstellen und andere pädagogische und psychologische Einrichtungen, bei Bedarf Herstellung des Kontakts zu den entsprechenden Institutionen
  • Beratung in Konflikt- und Mobbingfällen
    • Durchführung von Streit-Schlichter-Verfahren
    • Intervention bei Mobbingfällen (Kleingruppen-, Klassengespräche)
  • Mitgestaltung von Elternabenden zu bestimmten von den Eltern vorgeschlagenen pädagogischen Themen (z.B. Pubertät, Mobbing unter Schülern, Suchtvorbeugung )
  • Organisation von Vorträgen oder Diskussionsveranstaltungen für Schüler und Eltern

Zur Einzelberatung

Kontaktherstellung

Gesprächstermine können von Eltern telefonisch, von Schülern während der Pause vereinbart werden. Schüler werden z.T. von ihren Klassenlehrern an die Beratungslehrerin verwiesen, z. T. – vor allem in der Sekundarstufe II – bitten sie selbst um ein Gespräch. Die Beratung findet nach Absprache vor- oder nachmittags statt. Für die Gespräche während der Unterrichtszeit des Schülers wird das Einverständnis des betroffenen Fachlehrers eingeholt.

Das Beratungsgespräch

Das Gespräch bietet dem Schüler/ dem Elternteil die Möglichkeit, in vertraulicher Atmosphäre mit Hilfe der Beraterin die eigene Situation zu klären. Dabei steht die Achtung der Autonomie des Ratsuchenden im Vordergrund. Dies spiegelt sich auch in den Bedingungen wider, die neben der schon genannten Vertraulichkeit unverzichtbar für das Beratungsgespräch sind, wie „Freiwilligkeit“ und „Offenheit für mögliche Lösungen“. Selbst wenn ein Schüler von seinem Lehrer oder seinen Eltern „geschickt“ wird, ist für eine erfolgreiche Beratung sein grundlegendes Einverständnis wichtig. Beratung versteht sich als Hilfe zur Selbsthilfe. Die größte Kompetenz in Bezug auf sein Verhalten und die Lösung seines Problems hat der Ratsuchende selbst.

Die Beratung erfolgt somit auf der Grundlage der systemischen Beratung (Betrachtung des Verhaltens im Kontext seiner Beziehungen und seiner Umgebung, Lösungs- und Ressourcenorientierung u.a. Aspekte).

Grenzen der schulischen Beratung

– „Die Beratung vollbringt keine Wunderheilung!“ Da ein Verhalten, das in der Schule zu Problemen führt, oft jahrelang eingeübt wurde (sicher ja auch irgendwann eine für die Person sinnvolle Funktion hatte) und sich so verfestigt hat, bedeutet eine Verhaltensänderung meistens mühevolle und lang andauernde Arbeit mit kleinen Erfolgen (und Misserfolgen).

– Die Beratung ist auf die Mithilfe der den Schüler unterrichtenden Lehrer und vor allem der Eltern angewiesen. Erfahrungsgemäß ist ein Erfolg nur dann gewährleistet, wenn Eltern das Bemühen ihres Kindes zu Hause in Absprache mit der Beratungslehrerin unterstützen.

– Die schulische Beratung kann keine Therapie leisten. In bestimmten Fällen ist es erforderlich, die Ratsuchenden an außerschulische Beratungs- und Therapieeinrichtungen zu verweisen. Bei der Auswahl und der Herstellung des Kontakts kann Hilfe geleistet werden.

Beratung von Schülern für Schüler – Ältere Schüler/Innen als Konfliktberater

Um unsere Schüler vor Gewalt, vor allem auch versteckten Formen von Gewalt zu schützen, gibt es seit 16 Jahren an unserer Schule die Einrichtung von Konfliktberatern bzw. Paten.

Schüler der Jahrgangsstufen 9 – 11, die eine einjährige Ausbildung absolviert haben, engagieren sich als Berater in Klassen der Sekundarstufe I. Zur Reflexion ihrer Arbeit und zur Weiterbildung finden wöchentliche Gruppentreffen statt.

Anders als in den bekannten Mediationsgruppen, die in einem Streitfall schlichtend eingreifen, also begrenzt auf einzelne Konfliktfälle reagieren, basiert unser Konzept auf einer fall-unabhängigen klassenbezogenen Konfliktbearbeitung. Nur wenn es gelingt, in einem System neue Strukturen und eine andere Konfliktkultur zu etablieren, kann schulische Gewalt erfolgreich reduziert werden.

Ziele

  1. Vorbeugung von Gewalt und Mobbing im Schulalltag
  2. Beratung in Konfliktfällen

Schwerpunkte der Arbeit

  1. Als Paten der 5er- und 6er- Klassen unterstützen die Moderatoren den Klassenlehrer bei der Entwicklung einer Klassengemeinschaft, der Verbesserung der kommunikativen Kompetenz der Schüler und der Gestaltung eines angstfreien Klassenklimas.
  2. In Konflikt- oder Mobbingfällen greifen die Moderatoren in Klassen der Sekundarstufe I – falls gewünscht – beratend und vermittelnd mit unterschiedlichen Interventionsverfahren ein, um den Konfliktgegnern bzw. den Klassen bei der Lösung zu helfen.

Ausbildungsinhalte

  • Reflexion und Verbesserung der eigenen Kommunikations- und Konfliktfähigkeit
  • Vermittlung von Moderations-, Gesprächstechniken
  • Möglichkeiten der Gestaltung des Klassenlebens (mögliche Aspekte: Außenseiter und Cliquenbildung; Streitkultur; Klassennormen, -regeln; Klassenaktivitäten; Übungen, Spiele zur Förderung des sozialen Lernens)
  • Vermittlung von Konfliktlösungsstrategien:
    • Fallberatung
    • Mediationsverfahren
    • Interventionsmöglichkeiten bei Mobbing
  • Grundkenntnisse der Kommunikationspsychologie, sozialer Prozesse, der Konflikttheorie, Moderation

Methode

  • Darstellung und Reflexion theoretischer Konzepte (Kenntnisse über Konflikte und Kommunikation)
  • Übungen, Rollenspiele und Praxissimulationen

Durch den Einsatz dieser Paten und Konfliktberater kann die Früherkennung von Problemen einzelner Schüler oder Störungen in der Klassengemeinschaft verbessert werden. Durch die größere Nähe der älteren Schüler zu den jüngeren ist die Hemmschwelle, sich ihnen anzuvertrauen und um Hilfe zu bitten, unter Umständen geringer als bei einem Lehrer.